Obstipation oder Verstopfung betrifft nicht nur Erwachsene, sondern oft auch unsere Jüngsten. Laut der Europäischen und Amerikanischen Gesellschaft für Gastroenterologie spricht man bei Kindern von einer Verstopfung, wenn Beschwerden wie unregelmäßiger Stuhlgang, harter Stuhl und schmerzhafte Darmentleerung länger als zwei Wochen andauern.
Gerade bei Kindern ist es wichtig, eine Verstopfung so früh wie möglich zu behandeln, da zu langes Hinauszögern die Genesung erheblich erschweren kann. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie das Problem erkennen, warum es auftritt und was Sie tun können.
Verstopfung bei Kindern ist ein häufiges Problem
Verstopfung ist ein häufiger Grund für den Besuch bei der Kinderärztin oder beim Kinderarzt Nach Angaben der Zeitschrift „Slovenska pediatrija“ macht Verstopfung ein Viertel aller Besuche unserer Jüngsten in den gastroenterologischen Ambulanzen aus. Einigen Schätzungen zufolge sind weltweit zwischen 4 und 36 Prozent der Kinder betroffen.
Besonders häufig tritt Verstopfung bei Kindern zwischen 2 und 4 Jahren auf, aber auch bei Kindern im Grund- und Mittelschulalter kommt sie immer wieder vor.

Hauptsymptome von Verstopfung in der Kindheit
Obwohl ein Kind bereits am ersten oder zweiten Tag nach der Geburt seine erste Stuhlentleerung hat, lernt es mit etwa drei Jahren, seine Notdurft zu verrichten. Die Häufigkeit der Stuhlentleerung ist altersabhängig. Im Durchschnitt gehen Kinder zwischen zwei und vier Jahren ein- bis zweimal am Tag zur Toilette, ab vier Jahren dann meist nur noch einmal am Tag. Normalerweise ist es auch nicht schlimm, wenn das nur einmal alle zwei Tage der Fall ist.
Um im Kindesalter von Verstopfung zu sprechen, kommt es nicht auf die Anzahl der Stuhlentleerungen an, sondern auf die Symptome bzw. Probleme, die sich aus einer unregelmäßigen Stuhlentleerung ergeben. Eltern müssen vor allem auf folgende Anzeichen achten:
- harter und klumpiger Stuhl,
- Bauchschmerzen,
- Blähbauch,
- Blut auf der Stuhloberfläche (aufgrund von Verletzungen des Afters),
- Erbrechen,
- Fieber und
- verzögerte Gewichtszunahme.
Ein weiteres Zeichen für Verstopfung bei Kindern ist paradoxer Durchfall oder Bleistiftstuhl. Dieser tritt auf, wenn aufgrund eines Stuhlpfropfs nur dünnflüssiger Stuhl ausgeschieden wird.
Die häufigsten Ursachen für Verstopfung bei Kindern
Wenn Sie bei Ihrem Kind eines der oben genannten Anzeichen bemerken, ist zunächst die Ermittlung der Ursachen der Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung. Diese können nämlich funktioneller oder organischer Natur sein. Letztere werden durch eine Vielzahl von Erkrankungen des Verdauungstraktes, der endokrinen Drüsen, der Nerven oder der Muskulatur verursacht. Im Gegensatz dazu sind die weitaus häufigeren funktionellen Ursachen nicht krankheitsbedingt. Meist stehen sie in Zusammenhang mit einer unzureichenden Ernährung (Ballaststoffmangel), einer zu geringen Flüssigkeitszufuhr und dem übermäßigen Verzehr von Milchprodukten.
Die Gründe für Verstopfung bei Kindern hängen oft auch mit größeren Veränderungen, wie der Windelabgewöhnung, dem Eintritt in den Kindergarten oder der Einschulung, zusammen. Viele Kinder scheuen sich auch, außerhalb ihres Zuhauses auf die Toilette zu gehen, oder sie vergessen oder unterdrücken den Drang beim Spielen. Auch veränderte Essgewohnheiten, vor allem unregelmäßige Mahlzeiten oder der mangelnde Verzehr von ballaststoffreichen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse, sind ein häufiger Grund für eine träge Verdauung bei Kindern.
Ursachen für eine organische Verstopfung in der Kindheit
Zu den organischen Ursachen von Verdauungsstörungen bei Kindern gehören unterschiedliche Erkrankungen, wie zum Beispiel:
- Hypothyreose (Funktionsstörung der Schilddrüse, die nicht genügend Hormone bildet),
- zystische Fibrose (genetische Erkrankung, die vor allem Lungeninfektionen und andere chronische Infektionen verursacht) oder
- Zöliakie (Überempfindlichkeit auf Gluten)
Auch eine Kuhmilchallergie oder die Einnahme bestimmter Medikamente, wie Antidepressiva oder Antazida mit Kalzium- und Aluminium sowie einige Nahrungsmittel, können eine Verstopfung verursachen. Die Ursachen können auch genetisch bedingt sein. Einigen Studien zufolge haben zwischen 30 und 50 Prozent der Kinder, die an Verstopfung leiden, noch jemanden in der Familie mit demselben Problem.
Ursachen für funktionelle Verstopfung in der Kindheit
Expertinnen und Experten zählen Folgendes zu den häufigsten Ursachen für funktionelle Verstopfung bei Kindern:
- Fehlernährung (zu viel Fast-Food, unzureichende Ballaststoffzufuhr),
- übermäßiger Verzehr von Milch und Milchprodukten (auch milchhaltige Süßigkeiten),
- Gewohnheitsänderungen,
- wählerisches Essverhalten (das Kind akzeptiert nur eine sehr eingeschränkte Auswahl an Lebensmitteln),
- Probleme beim Toilettentraining (Druck von außen bei der Windelabgewöhnung),
- psychischer Stress,
- Toilettenverweigerung (häufig bei Kindergarten- und Grundschulkindern aufgrund von Überschwänglichkeit oder wegen Schmerzen bei der Stuhlentleerung),
- passive Lebensweise,
- unzureichende Flüssigkeitszufuhr und
- Schmerzen beim Stuhlgang.
Eine funktionelle Verstopfung kann manchmal länger andauern und nach einigen Monaten zu einer chronischen, hartnäckigen Verstopfung werden, die man schwer wieder los wird. Es entsteht eine Art Teufelskreis, da harter Stuhl zu Schmerzen beim Stuhlgang führt. Gleichzeitig führt das Zurückhalten des Stuhls zu einer Erweiterung des hinteren Mastdarms, was das Völlegefühl und den Stuhldrang weiter vermindert und die Verstopfung beim Kind verschlimmert.
Es wäre also falsch zu glauben, dass sich das Problem von selbst lösen wird, vielmehr müssen Eltern etwas unternehmen.
Die normale Stuhlgangfrequenz hängt vom Alter des Kindes ab. So liegt sie bei Kindern von zwei bis vier Jahren bei ein- bis zweimal täglich, danach hingegen eher bei einmal pro Tag, obgleich auch alle zwei Tage als normal anzusehen ist.

Wie löst man eine funktionelle Verstopfung beim Kind?
Wenn Sie merken, dass Ihr Kind unter Verstopfung leidet, empfehlen wir Ihnen dringend, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen, damit diese oder dieser die Ursache des Problems ermitteln und eine entsprechende Behandlung einleiten kann. Liegt eine organische Ursache, also eine bestimmte Erkrankung vor, wird in erster Linie diese behandelt, da sich dadurch auch die Verstopfung lösen wird. Im Gegensatz dazu ist eine funktionelle Verstopfung auf unterschiedliche Weisen zu behandeln, je nachdem, welche Gewohnheiten des Kindes die Ursache sind.
Sollte Ihr Kind unter einer funktionellen Verstopfung leiden, ist es wichtig, diese möglichst schnell zu behandeln, um zu verhindern, dass sie chronisch wird.
Verstopfung bei Babys und ihre Behandlung
Sollten Sie das Kind noch stillen, fahren Sie mit dem regelmäßigen Stillen fort. Beraten Sie sich mit der Kinderärztin oder dem Kinderarzt, die oder der in der Regel gesüßten Tee verschreiben wird. Diesen können Sie dem Kind entweder auf nüchternen Magen oder zwischen den Milchmahlzeiten verabreichen. Am besten ist es, wenn das Kind den gesüßten Tee mindestens eine halbe Stunde vor oder nach der Mahlzeit zu sich nimmt. Ansonsten kann es passieren, dass es die folgende Mahlzeit ablehnt oder danach sogar erbricht. Eine zusätzliche Behandlung ist in der Regel nur selten erforderlich.
Ein wenig anders verhält es sich bei Babys, die mit Säuglingsnahrung gefüttert werden. In diesem Fall genügt oftmals schon, eine Milchformel auszuwählen, die der Verstopfung entgegenwirkt. Solche Formeln beschleunigen nämlich den Transport der Nahrung durch das Verdauungssystem des Kindes. Sie unterscheiden sich von den herkömmlichen durch einen höheren Laktosegehalt, der – wie bei Donat Mg – als osmotisches Abführmittel wirkt. Das bedeutet, dass es der Darmwand Wasser entzieht, wodurch der Stuhl weicher wird und leichter abgehen kann.
Einige Milchformeln enthalten auch Präbiotika, also fermentierende Ballaststoffe, die das Wachstum und die Entwicklung von nützlichen Mikroorganismen oder Probiotika im Darm fördern. Letztere sind auch dafür bekannt, dass sie die Bewegung der Verdauungsorgane anregen und so die Verstopfung des Kindes lindern.
Verstopfung bei älteren Kindern und ihre Behandlung
Sowohl bei jüngeren Kindern, die bereits auf Mischkost umgestellt haben, als auch bei etwas älteren Kindern versuchen wir zunächst, die Verstopfung durch eine Ernährungsumstellung zu lösen. Dabei geht es vor allem um eine höhere Zufuhr von Ballaststoffen, die von Expertinnen und Experten als Ballaststoffdiät bezeichnet wird. Mehr zum Thema ballaststoffreiche Ernährung erfahren Sie in unserem Beitrag Was hilft gegen Verstopfung?, grundsätzlich empfehlen wir aber Folgendes:
- Erhöhte Flüssigkeitszufuhr (am besten Wasser, aber auch verdauungsfördernde Tees, wie Kamille, Mariendistel oder Brennnessel),
- natürliche Fruchtsäfte und frisches Obst (Kiwi, Birnen, Zwetschgen, Zitrusfrüchte usw.),
- mehr Gemüse,
- weniger raffiniertes Getreide und Produkte daraus (Produkte aus Weißmehl, wie Brot und andere Backwaren, Teigwaren usw.),
- Trockenobst (vor allem Zwetschgen und Feigen) und
- weniger Süßigkeiten und ungesunde Snacks.
Laut den Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung (ESPGHAN) ist es essentiell, bei Kindern, die unter Verstopfung leiden, für eine ausreichende Ballaststoffzufuhr zu sorgen (19 g für Kinder unter 3 Jahren, 25 g für Kinder zwischen 4 und 8 Jahren sowie ca. 30 g für ältere Kinder) und sie gleichzeitig zu mehr körperlicher Aktivität anzuregen.
Anderseits raten Expertinnen und Experten vom übermäßigen Verzehr bestimmter Lebensmittel ab, wie zum Beispiel:
- (unreife) Bananen,
- Karotten,
- Schokolade,
- Reis und
- Schokoflocken.
An dieser Stelle sei gesagt, dass die Angst vor diesen Lebensmitteln absolut unbegründet ist. Bananen, Karotten und Reis sind der Gesundheit zuträglich und sie sollen in normalen Mengen gegessen werden, im Falle von Beschwerden sollte die Verzehrmenge leicht angepasst werden.

Weitere Mittel, um Verstopfung bei den Jüngsten zu lösen
Auch wenn die Ernährung bei der Behandlung von Verstopfung bei Kindern eine überaus wichtige Rolle spielt, gibt es noch weitere wichtige Maßnahmen, um die Verdauung wieder richtig in Schwung zu bringen. Hier sind einige Möglichkeiten:
Geben Sie Ihrem Kind Mineralwasser zu trinken
Donat Mg ist ein natürliches Mineralwasser, das überdurchschnittlich viele Mineralien und wenig Kochsalz enthält und daher für Kinder mit Stuhlgangproblemen bestens geeignet ist. Zugleich gehört Donat Mg zu den natürlichen osmotischen Abführmitteln, das in Maßen getrunken, keinerlei Nebenwirkungen hat.
Das Geheimnis liegt nämlich in der osmotischen Wirkweise der Sulfate, die der Darmwand Wasser entziehen. Dieses vergrößert das Volumen des Stuhls und macht ihn weicher, so dass er den Verdauungstrakt leichter passiert. Gleichzeitig werden durch das in Donat Mg enthaltene Magnesium die Verdauungsmuskulatur entspannt und ihre Peristaltik angeregt.
Auch bei Ihren Jüngsten ist es wichtig, dass sie Donat Mg stets vor den Mahlzeiten und vor allem auf nüchternen Magen trinken. Wenn möglich, sollte das Kind vor der Mahlzeit 1 dl zimmerwarmes Donat Mg trinken.
Da Donat Mg einen leicht bitteren Beigeschmack hat, wird es von den meisten Kindern nicht besonders gemocht. Dieses Problem lässt sich beheben, indem Sie es mit etwas natürlichem Saft oder abgekühltem Tee mischen. Sie können auch eine kleine Menge Fruchtsirup darin auflösen.
Gewöhnen Sie das Kind an den Toilettengang
Expertinnen und Experten weisen darauf hin, dass der physiologische Impuls, den Darm zu entleeren, etwa 30 Minuten nach einer größeren Mahlzeit am stärksten ist, weshalb sie für jüngere Kinder ein sogenanntes Toilettentraining empfehlen. Das bedeutet, dass man das Kind dazu bewegt, die Toilette aufzusuchen, wenn es aus physiologischer Sicht am optimalsten ist, also 15 bis 30 Minuten nach dem Essen.
Maßgeblich dabei ist, dass das Kind ohne Druck oder sogar Strafandrohung an die regelmäßige Stuhlentleerung gewöhnt wird. Dieses Ziel ist nämlich am leichtesten zu erreichen, wenn das Kind entspannt ist, so dass der Toilettengang zu etwas ganz Natürlichem bzw. Alltäglichem wird, und nicht zu einer Belastung.Experten weisen darauf hin, dass der physiologische Impuls, den Darm zu entleeren, etwa 30 Minuten nach einer Hauptmahlzeit am stärksten ist, weshalb sie für jüngere Kinder ein Toilettentraining empfehlen. Das bedeutet, dass das Kind dann auf die Toilette gehen sollte, wenn es aus physiologischer Sicht besonders optimal ist, also etwa 15 Minuten bis eine halbe Stunde nach dem Essen.
Verstopfung mit Medikamenten beheben
Sollten alle ernährungstechnischen Maßnahmen nichts bringen, sind Abführmittel an der Reihe. Zu den häufigsten Lösungen in dieser Kategorie gehören Lactulose und Glyzerinzäpfchen. Beide Mittel dienen der Stuhlerweichung und sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.

Sorgen Sie dafür, dass sich Ihr Kind regelmäßig bewegt
Neben einer regelmäßigen Stuhlentleerung ist auch ausreichend Bewegung äußerst wichtig. Entscheidend ist, dass Ihr Kind nicht den ganzen Tag vor dem Fernseher oder Computer sitzt, sondern möglichst aktiv ist – sei es bei einem Spaziergang, beim Spielen mit Gleichaltrigen oder beim Sport. Der zweite Teil der Erfolgsgleichung ist die richtige Menge an Ruhe, insbesondere Schlaf.
Häufig gestellte Fragen
1. Was sind die häufigsten Ursachen für funktionelle Verstopfung bei Kindern?
Funktionelle Verstopfung im Kindesalter wird am häufigsten durch falsche Ernährung oder unzureichende Ballaststoffzufuhr, übermäßigen Verzehr von Milchprodukten, Weißmehlprodukten und Süßigkeiten sowie durch Umstellungsprobleme (Übergang in den Kindergarten, Schule …), durch Widerstand gegen den Toilettengang oder das Erledigen des „großen Geschäfts“ und durch zu wenig Bewegung verursacht.
2. Was sind die häufigsten Ursachen für die organische Verstopfung bei Kindern?
Organische Verstopfung bei Kindern tritt aufgrund einer Reihe von Krankheiten auf, wie Mukoviszidose, Zöliakie oder anderen Erkrankungen.
3. Wie kann man einem Kind bei Verstopfung helfen?
Wenn Ihr Kind an Verstopfung leidet, ist eine Ernährungsumstellung entscheidend. Insbesondere sollte man auf eine erhöhte Ballaststoff- und Flüssigkeitsaufnahme achten und dem Kind weniger Snacks und Süßigkeiten erlauben. Darüber hinaus ist es entscheidend, das Kind zur körperlichen Betätigung zu animieren. Gelingt diese Umstellung nicht, sollte man am besten zu osmotischen Abführmitteln greifen.
4. Was bedeutet „Toilettentraining“?
Es geht darum, das Kind zu einem physiologisch optimalen Zeitpunkt, also zwischen 15 und 30 Minuten nach einer ausgiebigen Mahlzeit, zum Toilettengang zu animieren. Das Ziel ist, dass sich das Kind daran gewöhnt, regelmäßig das große Geschäft zu verrichten und dass es darauf als auf etwas schaut, was natürlich und alltäglich ist.
5. Können Kinder Donat Mg trinken?
Donat Mg ist für Kinder völlig ungefährlich und nützlich für ihre Verdauung. Bei Verstopfung sollte es daher am besten vor den Mahlzeiten und auf Raumtemperatur erwärmt getrunken werden. Die empfohlene Menge von Donat Mg für Kinder beträgt 1 dl.
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